Auf der Bundesstraße 4 fahrend, suchten wir noch eine Sehenswürdigkeit, die wir bis zum Beginn eines Orgelkonzerts in der St. Martin Kirche von Witterda besichtigen wollten. Gut sichtbar verwies ein Schild mit brauner Aufschrift in Richtung Kloster St. Wigberti, welches wir natürlich folgten. Von Weitem sahen wir die Spitze der St. Wigberti Kirche, die uns den restlichen Weg nicht verfehlen ließ (im Ort Werningshausen wies kein Schild zum Kloster).
Archäologischen Funden nach existiert Werningshausen seit der Jungsteinzeit. In den Jahren 750 bis 802 gibt es die erste urkundliche Ersterwähnung des Ortes, indem Hadamar in “Weremgereshusen” ein Gut dem Kloster Fulda übertrug.
Im Jahr 1255 waren die Grafen von Gleichen die neuen Lehnsherren von Werningshausen.
Die Kirche Sankt Wigbert ist Gemeindekirche und Klosterkirche.
Etwa seit dem Jahr 800 stand auf diesem Gelände ein Altar, wozu später die kleine Marienkapelle zugefügt wurde.
⇒ Baujahr: um 1776,
⇒ ... - Kirchenweihe,
⇒ 2004 - Einbau der Orgel,
⇒ ??? Sitz- und Stehplätze.
Rundgangplan ⇒
Drei Vorgängerkirchen hat die heutige Sankt Wigbert Kirche in Werningshausen Sie wurde im Jahr 1776 erbaut und der 38 Meter hohe Turm erst 1841 hinzugefügt. Um 1970 sollte die mittlerweile verfallene Kirche weggesprengt werden - konnte aber auf Grund eines Vorhabens der Brüder von St. Wigbert und vielen Dorfbewohner verhindert werden. In nur 9 Monaten renovierten sie in Eigenleistung die Kirche. In den Folgejahren erhielt das Gotteshaus mehrere Renovierungen. Die letzte Verschönerung konnte im Jahr 2007 beendet werden.
Täglich beten die Mönche im Stundengebet in der Sankt Wigbert Kirche. Die Kirchengemeinde von Werningshausen in dieser Klosterkirche hält an jeden Sonntag die Heilige Messe mit Abendmahl ab.
Die Erfurter Bildhauerin, Schriftstellerin und Komponistin Hildegard Hendrichs (1923 - 2013) gestaltete die 14 Kreuzwegstationen. Ungewöhnlich ist das beiderseits des Altarraums befindliche Chorgestühl.
⇒ I. Manual (Hauptwerk) C-f³ ??
⇒ II. Manual (Oberwerk) C-f³ ??
⇒ Pedal: C-d¹ ??.
⇒ Register: 23.
Im Jahr 2004 wurde die neue Speith-Orgel (Orgelbaufirma aus dem ostwestfälischen Rietberg) mit 23 Registern eingeweiht.
Auf dem Kirchvorplatz steht der Marienbrunnen. Ihm krönt die Statue der Gottesmutter aus dem Marienwallfahrtsort Medjugorje (Bosnien und Herzegowina).
Da die Glocke mit Inschrift: "Irret Euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten" einen Riss durch US-Beschuss im Jahr 1945 hat und nicht mehr läuten konnte, wurde sie 1970 vom Kirchturm abgehangen. Heute hängt im Kirchturm Bronzeglocken in sechs Stimmlagen.
Hinter der Kirche auf dem alten Friedhofes befindet sich das Grab von Philipp Christian Georg Bach (1734 - 1809), Großneffe von Johann Sebastian Bach. Philipp Christian Georg Bach war Gemeindepfarrer in Werningshausen.
Das mehrfach restaurierte Wegekreuz im Kirchpark stammt aus dem 18. Jahrhundert und sollte wie die Kirche im Jahr 1976 zerstört werden. Die Klosterbrüder retteten es vor deren Vernichtung.
Die Marienkapelle "Unserer lieben Frau" wurde erst 1984 von den Klosterbrüdern und den Dorfbewohner als Winterkirche mit orthodoxen wie auch christlichen Ausstattung gebaut.
Das Pfarrhaus im Eingangsbereich links der Kirche (im Bild Rechts das linke Gebäuderückseite) ist das älteste Gebäude des Klosterkomplexes wurde 1750 auf Gebäudeteilen aus dem 14. Jahrhundert gebaut. Heute ist es Gästehauses des Klosters und ist mit dem Kloster per Überdachung über der Eingangspforte verbunden.
An der Klosterpforte ist ein kleiner Klosterladen, in dem man Klosterbier und Klosterhonig, aber auch Postkarten und Kerzen kaufen kann.
Das Klostergebäude besteht aus dem Nord- und Westflügel mit kleinem orthodoxem Zwiebelturm - jeweils mit Arkaden als kleiner Kreuzgang und wurde von1989 bis 1992 errichtet - der restliche Teil des Nordflügels im Jahr 2000 im thüringischen Fachwerkstil. Somit passt es sich wunderbar dem Ortsbild an.
Mitten im Nordflügel befindet sich in der Arkade die bronzene Statue des Heiligen Wigbert.
Nach der Klosterpforte befinden sich im Erdgeschoß das Refektorium (Speiseraum der Brüder) sowie Werkstätten und das Büro. Im ersten Stock wurden der Gebetsraum (Oratorium) und der Klausurtrakt untergebracht, so wie es nach der benediktinischen Weisung "Ora et labora" vorgesehen ist. Damit sind die beiden Säulen des monastischen Lebens "Bete und arbeite" zusammen.
Im Sommer werden im Innenhof unmittelbar am Pfarrhaus Tische und Sitzgelegenheiten zum Verweilen aufgestellt.
Den Rundgang im Kloster sollte man in angemessener Kleidung, ruhig und leise durchführen, da es der Lebensraum der Brüder ist. Das Innere des Klostergebäudes kann ohne angemeldete Führung nicht besichtigt werden.
Vom Nordflügel am Klosterteich führt eine kleine Treppe rechts nach oben in Richtung Marienkapelle und führt direkt an der Mariengrotte vorbei.
Tägliche Stundengebete (außer Montags):
Laudes: 08.00 Uhr
Sext: 12.00 Uhr
Vesper: 18.00 Uhr (außer Donnerstag)
Komplet: 19.30 Uhr
jeden Donnerstag 18.00 Uhr - Konventsmesse / Werktagsmesse in der Marienkapelle,
jeden Sonntag 14.00 Uhr Heilige Messe,
Freitag, 24.06.2016 - Romantischer Klosterabend,
Patronatsfest 2016 “Brücken bauen ohne Angst ein christlichen Motiv!”:
Samstag, 13.08.2016 20.00 Uhr - Liturgisches Nachtgebet in der St. Wigbert Kirche,
Sonntag, 14.08.2016 14.00 Uhr - Festgottesdienst in der St. Wigbert Kirche, anschließend Kaffee und Kuchen,
Sonntag, 14.08.2016 19.00 Uhr - Konzert mit der "Sömmer Swing" Big Band im Klosterhof.
Tel.: +49 36376 / 50226
Fax: +49 36376 / 53327
Internet: Ökumenisches Benediktinerkloster e.V. (Google-Map)
GPS - Kirche: 51.141255, 11.002100
Priorat Sankt Wigberti e.V., In der Pfarrgasse 108, 99634 Werningshausen
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verwendete Literatur: wikipedia, wigberti.de, ..
Fotos der Kirche: Eigene Werke.
Für Hinweise, Berichtigungen und Ergänzungen sind wir stets dankbar.
Dreifaltigkeitskirche in Holzhausen / Ilmkreis mit einer Hesse-Orgel (1788)
Sankt Nicolaus Kirche in Haarhausen / Thüringen mit einer Hesse-Orgel (1790)
Sankt Lukas Kirche in Mühlberg / Thüringen mit einer Volckland-Orgel (1729)
Sankt Georg Kirche in Seebergen / Thüringen mit einer Hesse-Orgel (1822)
Trinitatiskirche in Klettbach / Thüringen mit einer Schröter-Orgel (1725)
Schlosskirche zu Schloss Friedenstein in Gotha mit einer Knauff-Orgel (1850)
Dreifaltigkeitskirche Gräfenhain / Thüringen mit einer Thielemann-Orgel (1728 - 1731)
Pfarrkirche Sankt Maria Magdalena in Waltershausen-Langenhain mit Wandfresken aus den Jahren um 1300 und einer Hoffmann-Orgel (1768),
Sankt Nicolaus Kirche in Arnstadt-Oberndorf / Thüringen.
Sonderstadtführung: Orte des Glaubens - Kirchen in Arnstadt - eine Stadtführung im Jahr 2015,
Die Nonnen von Arnstadt - eine Stadtführung im Jahr 2012.
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